Betrachte 15 Beiträge - 151 bis 165 (von insgesamt 418)
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  • #15915
    Sonny
    Teilnehmer

    Ja da hast du recht. Eine weitere Detaillierung im Vergleich zu den für die OAM-Erzeugung verwenderten 1″-DTM erreicht man hauptsächlich durch die Verwendung von dichteren DTMs, also z.b. DTM20m oder gar DTM10m.

    Minimal spielt dann auch noch die Glättung eine Rolle, bei der für OAM verwendeten (3m) aber eher untergeordnet.

    Das alles ist aber aus 2,3 praktischen Gründen für die OAM nicht relevant, da wird mir wahrscheinlich auch Christian zustimmen:

    – erstens ist es technisch nicht möglich Meter-DTM zu verwenden, da seine Skripts auf dem .hgt-Dateiformat (dem Format der SRTM-Daten) basieren. Und dafür liegen mit 1″-Lidardaten schon die genauest möglichen vor.

    – zweitens steigt der Rechenaufwand, Speicheraufwand etc. enorm an, wie auch Wolfgang in seinen Postings erwähnt hat.

    – drittens: dieser zusätzliche Aufwand steht einfach nicht dafür: Man erhält an ein paar Extremstellen wie diesem Graben einen etwas detaillierteren Verlauf, wobei der Höhenunterschied zu den Original LIDAR-Daten auch an solchen Stellen nur wenige Meter beträgt (im Vergleich zu den 100m und mehr die früher oft mit SRTM-DTMs auftauchten).
    Aufgrund dieser minialenen Höhenabweichungen selbst im alpinen Gelände und da 99% und mehr andere Stellen so gut wie nicht von einem DTM10m gegebüber dem DTM1″ profitieren würden, beschränkt man sich hier meiner Meinung nach zu recht auf 1sec-DTMs. Bzw. da die OAM-Skripts .hgt Dateien benötigen, hat man auch theoretisch gar keine andere Wahl.

    Ich habe mir noch angeschaut welche beste Qualität man aus einem 1″-DTM herausholen kann (optimale Abtastung alle 10m) beim zusätzlichen Einsatz von minimaler Glättung. Das Ergebnis entspricht fast identisch jenem der OAM, sprich das Skript zur OAM-Höhenlinienerzeugung arbeitet schon mit optimalen Abtastparametern.

    DTM 1″, alle 10m abgetastet, geglättet Faktor 0.3, 20m-Höhenlinienabstand (=ident zu jenem der OAM):

    OAM-Karte: DTM 1″ (20m-Höhenlinen inkl. Shading):

    #15919
    Avatar-Fotoxanti
    Teilnehmer

    Ja interessant.
    Was nehmt ihr denn da eigentlich her, um die Höhenlinien zu berechnen?
    Dieses GDAL Contour?

    http://www.gdal.org/gdal_contour.html
    Create contours from DEM
    gdal_contour -a elev -i 50 input_dem.tif output_contours.shp

    #15925
    Sonny
    Teilnehmer

    Ich nehm dazu Global Mapper. Wolfgang auch. Und Christian glaube ich ein kleines Phyton-Programm http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Phyghtmap

    #15929
    Wolfgang16
    Teilnehmer

    gdal_contour hab ich nicht genommen, weil das leider keine osm Dateien schreiben kann. Phyghtmap ist wohl z.Z. das beste Programm für solche Kartenproduktionen wie OAM. Das schreibt osm Dateien exakt im benötigten Format, ist aber bei der Auswahl der Quelldaten sehr eingeschränkt.

    Hier sind auch nochmal 2 Bilder von meiner Vorgangsweise. Ich hab die 10m Höhendaten mit 10m (rot), 5m (grün) und 2m Auflösung (blau) abgetastet. Glättung und Vereinfachung abgeschaltet. Das 2.Bild ist eine Detailvergrößerung des ersten. Man sieht, dass die rote Linie deutlich schlechter ist als die grüne. Zwischen der grünen und der blauen Linie gibt es nur noch einen marginalen Unterschied. Das stimmt mit Sonnys Resultat überein, dass man bei der Höhenlinienabtastung am besten die halbe Rasterweite des DTMs nimmt. Die blaue Linie ist aber glatter als die grüne.

    Contour

    Contour_detail

    Man muss unterscheiden zwischen Glättung (smoothing) und Ausdünnung (Vereinfachung, simplification). Das sind gegenteilige Effekte. Bei der Glättung fügt man Punkte hinzu, was den Speicherbedarf erhöht, oder verschiebt Punkte, was Fehler einführt. Beides ist eigentlich unerwünscht, man macht es nur, um ein schönes Bild zu erhalten. Die bikubische Interpolation mit 2m Auflösung liefert inherent glatte Linien und macht eine nachträgliche Glättung weitgehend obsolet, hat hier also einen zusätzlichen Vorteil.

    Die Ausdünnung reduziert die Zahl der Punkte in Bereichen, wo sie nicht gebraucht werden. Dazu gibt es sehr effiziente Algorithmen, der Graben bleibt bestehen. Wenn man es aber übertreibt, entstehen wieder Ecken. Sonny, kann es sein, daas du mit „Glättung“ (Faktor 0.3) eigentlich die Ausdünnung meinst?

    Servus
    Wolfgang

    #15933
    Sonny
    Teilnehmer

    Hallo Wolfgang, da hast du recht das man mit diesen 2 Methoden was unterschiedliches zu erreichen versucht. Speziell im Deutschen ist deren Bezeichung manchmal etwas verwirrend 😉

    1. Linienausdünnung (oft auch Glättung, Vereinfachung genannt; engl: Simplification)

    Um eine Linie die aus vielen, vielen Punkten besteht (= unnötig hoher Speicher, Verarbitungsaufwand) nur die „wichtigsten“, maßgeblichen Punkte zu behalten. Man kann einstellen wie weit jeder Linienzug der „ausgedünnten“ Linie maximal von jenem der Originallinie abweichen kann. Wird etwa sehr gerne zur Glättung von Tracks verwendet: der Originaltrack hat z.b. 10000 Punkte, der ausgedünnte nur mehr 1000, trotzdem weicht kein Punkt auf einer Linien des ausgedünnten Tracks mehr als z.b. 7 Meter vom Originaltrack ab, so dass der neue Track obwohl er 10 Mal weniger Punkte hat den urtsprünglichen Verlauf dennoch ausreichend genau wiedergibt.

    Meistens wird dazu der sog. Douglas-Peucker-Algorithmus verwendet. So auch bei Global Mapper und dem Skript „osmosis-simplifyways“, das für die Linienglättung bei OAM eingesetzt wird, wie Christian hier erklärt: https://www.openandromaps.org/oam-forums/topic/neues-genaueres-hoehenmodell-fuer-oesterreich/page/2/#post-10930

    2. Linienglättung (engl: Smoothing)

    Die von OAM erzeugten Höhenlinien wirken etwas „eckig“, sprich ihnen fehlt das „kurvige“ Aussehen. Das kurvige Aussehen ändert zwar nichts an der Genauigkeit, Detailliertheit der Höhenlinien, schaut aber fürs Auge professioneller und angenehmer aus, da sie dem natürlichen Verlauf besser entsprechen (es gibt selten „eckige“ Höhenverläufe in der Natur 😉
    Um diese eckigen Linienzüge „glatt zu schleifen“, (ohne dadurch allzuviel Details „wegzuschleifen“) sind die externen Kartenprogramme verantwortlich – nicht OAM.

    Locus kann das z.b. seit einiger Zeit, wie hier angemerkt wurde:
    https://www.openandromaps.org/oam-forums/topic/elevate-updates-und-testversionen-diskussion/page/2/#post-12734

    #15942
    reiner
    Teilnehmer

    Ich bekomme langsam die Krätze! Alle Bundesländer im Süden sowie Österreich geben ein genaues Höhenmodell als Opendata heraus, nur BaWü ziert sich da immer noch.
    Ich habe von daher vor drei Wochen wieder einmal unser Landesamt angeschrieben, mit dem Hinweis auf die Bundesländer, die ein freies 1″ DTM herausgegeben haben, habe aber einen ziemlich ablehnenden Bescheid bekommen. Das Landesamt habe hier keine Entscheidungsbefugnis, die restriktive Haltung gegen eine freie Herausgabe eines 1″ DTMs sei politisch gewollt.
    Vielleicht wäre es hiflreich, wenn noch ein paar mehr Leidensgenossen aus BaWü versuchen, in diese Richtung aktiv zu werden. Einen aussichtsreichen Weg weiß ich allerdings auch nicht 🙁

    Viele Grüße
    Reiner

    #15949
    mbe57
    Moderator

    Das sind dümmliche Versteckspiele, die so lange funktionieren wie keine Individuen greifbar sind – per Namen. Wer im Amt hat die Aussage unterzeichnet, dass dies politisch gewollt sei ?

    #15995
    Avatar-FotoHeinz-Ulrich
    Teilnehmer

    Beitrag wieder gelöscht, das war wohl ein Problem meines Browser, mit dem ich mir eine unerwünschte Erweiterung eingefangen habe, die Werbelinks aufruft 😮

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    #16000
    mbe57
    Moderator

    Hallo Reiner,
    hast Du den Namen aus diesem Amt ?
    Gruß
    Michael

    #16002
    Avatar-FotoHeinz-Ulrich
    Teilnehmer

    Ich habe hier mal ein Beispiel aus meiner alten Heimat, dem schönen Weinort Leubsdorf (Rhein) im nördlichen Rheinland-Pfalz, nur gut 10 km zur Grenze nach NRW:

    früher:

    Screenshot_2017-03-08-14-58-01

    jetzt

    Screenshot_2017-03-08-14-58-09

    Ich kenne in meiner neuen Heimat Sachsen vier Landtagsabgeordnete persönlich und eine zusätzlich per Mail. Soweit ich das erkennen kann, hat das zuständige Landesamt Lidar Daten, die man teuer kaufen kann. Ich werde diese Abgeordneten jetzt anschreiben und auffordern, dass sie sich einsetzen, dass Sachsen es macht wie andere gute Beispiele und die Daten frei zur Verfügung stellt.

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    #16048
    reiner
    Teilnehmer

    Hallo Reiner,
    hast Du den Namen aus diesem Amt ?
    Gruß
    Michael

    Hi Michael,
    war ein Herr Witke. Seiner Aussage nach ist die Entscheidung, was als Opendata bereit gestellt wird und was nicht, eine politische Entscheidung, die vom Ministerium für ländlichen Raum und nicht dem Landesamt LGL getroffen wird.
    Viele Grüße
    Reiner

    #16196
    Sonny
    Teilnehmer

    Es gibt ein Update der slowenischen Kacheln. (es sind daher auch alle angrenzenden OAM-Länderkarten upzudaten, die zumindest eine der slowenischen Kacheln verwenden)
    DOWNLOAD

    Grund: an manchen Stellen im Randbereich, bereits außerhalb von Slowenien sind die slowenischen Quelldaten mit ein paar fehlerhafte Artefakten versehen, z.B. künstliche große Ebenen etc. Das führt dazu, dass es im Übergangsbereich dieser slowenischen Artefakte zu den Höhendaten von viewfinderpanoramas zu absurden sprunghaften Höffendifferenzen von 100m und mehr kam, außerdem noch störende viereckige Artefakte bei Schattierungen in diesem Bereich. Ich habe diese fehlerhaften Randgebiete entfernt, sie lagen wiegesagt sowieso alle außerhalb der slowenischen Grenzen.

    Beispiel so einer Stelle vor der Korrektur:
    Slowenien-fehlerhafte-Stelle

    #16209
    Wolfgang16
    Teilnehmer

    Zum Ausprobieren hab ich mal eine Karte hochgeladen:

    https://1fichier.com/?wpezn7o9lz

    Sie umfasst in etwa das Kl. Walsertal und das Lechquellengebirge in Vorarlberg. Die Höhenlinien haben 10m Abstand und die Datengrundlage sind die freien Höhendaten von Vorarlberg im 5m Raster. Die Interpolation wurde bikubisch mit 1m Auflösung berechnet.

    #16213
    Avatar-Fotoxanti
    Teilnehmer

    Zum Ausprobieren hab ich mal eine Karte hochgeladen:

    https://1fichier.com/?wpezn7o9lz

    Sie umfasst in etwa das Kl. Walsertal und das Lechquellengebirge in Vorarlberg. Die Höhenlinien haben 10m Abstand und die Datengrundlage sind die freien Höhendaten von Vorarlberg im 5m Raster. Die Interpolation wurde bikubisch mit 1m Auflösung berechnet.

    Ja sehr geil! 🙂

    Hab es in Locus mal ausprobiert. Dort erscheinen die Höhenlinien irgendwie doppelt. Einmal interpoiliert und einmal roh. So sieht es zumindest aus.

    Screenshot_20170322-134930

    #16222
    Wolfgang16
    Teilnehmer

    Ich vermute eher, das liegt an Mapsforge. Einige dieser Höhenlinien sind ja extrem lang und deshalb berechnet mapsforge nochmal einen zweiten Satz stark vereinfachter Höhenlinien für die Darstellung in niedrigen Zoomstufen, damit das System nicht überfordert wird. Möglicherweise stellt Locus die beide dar.

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